Fluggerätemechaniker arbeiten in der Herstellung, Wartung und Instandsetzung von Luftfahrzeugen sowie in der Zulieferindustrie für Luftfahrtunternehmen, wie zum Beispiel Triebwerk- oder Komponentenhersteller. Zudem kommen Fluggerätmechaniker auch aus dem Militär, wie der Luftwaffe, dem Heer oder auch der Marine, sowie aus dem öffentlichen Dienst wie z. B. Polizei und Bundespolizei, die allesamt Fluggeräte beitreiben und unterhalten.
Der Ausbildungsberuf Fluggerätmechaniker gliedert sich in drei verschiedene Fachrichtungen:
- Fluggerätmechaniker Fachrichtung Instandhaltungstechnik ,
- Fluggerätmechaniker Fachrichtung Triebwerkstechnik ,
- Fluggerätmechaniker Fachrichtung Fertigungstechnik.
Der Ausbildungsberuf Fluggerätmechaniker/in ist in Deutschland staatlich anerkannt und gehört der Berufsgruppe 28 „Mechaniker“ an. Die Ausbildung dauert in der Regel 4 Lehrjahre (entspricht 3 ½ Jahren). Sie kann durch eventuell vorhandene Kenntnisse und Lernjahre jedoch verkürzt werden. Dazu zählen ein schulisches Berufsgrundbildungsjahr, der Besuch einer Berufsfachschule sowie sonstige berufliche oder allgemeine Vorbildungen. Diese werden der Vorbildung entsprechend der Ausbildungszeit angerechnet. Die Ausbildung wird im Dualen System durchgeführt. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit einer beruflichen Weiterbildung. Dazu ist ein förderlicher Beruf wie zum Beispiel KFZ-Mechatroniker oder Industriemechaniker notwendig. Zudem gibt es noch eine Besonderheit in diesem Beruf. Bis zum Antritt der Zwischenprüfung durchlaufen alle drei Fachrichtungen des Fluggerätmechanikers eine, nach dem Ausbildungsrahmenplan, einheitlich gegliederte Ausbildung. Erst nach der Zwischenprüfung beginnt die eigentliche Spezialisierung in die einzelnen Fachrichtungen.
Am Ende wird eine Abschlussprüfung geschrieben. In dieser soll die Facharbeiterqualifikation, also die Eigenständigkeit beim Lösen technischer Probleme und die praktische Ausübung verschiedener Tätigkeiten nachgewiesen werden. Der Prüfling muss eine Systemkomponente montieren und eine Fluggerätstruktur fertigen beziehungsweise instand setzten. Des weiteren hat er unter Berücksichtigung funktionaler, konstruktiver und fertigungstechnischer Gesichtspunkte einen Arbeitsablauf zu planen. In dem schriftlichen Teil muss er seine Kenntnisse aus den Fächern Fertigung, Instandhaltung, Fluggerättechnik, Wirtschafts- und Sozialkunde unter Beweis stellen.
Durch immer neue Techniken, Methoden und Flugzeugtypen nimmt man stetig an Weiterbildungsseminaren, bzw. Schulungen teil und muss über das erlernte Wissen Prüfungen ablegen. Man kann mit genügend Berufserfahrung zum Schichtleiter und später zum Meister und Produktionsleiter aufsteigen oder nach einer erfolgreichen Ausbildereignungsprüfung in die Ausbildung oder Weiterbildung für Flugzeugtypenlehrgänge wechseln.
Die wohl wichtigste Weiterbildung ist die EASA PART 66 Fachmodulausbildung, sowie auch qualifizierende Flugzeug-Typenlehrgänge in verschiedenen Eindringtiefen (Level 1 bis 3) zur Erlangung der Aircraft Maintenance Licence (AML). Die Modulausbildung sowie auch Typenlehrgänge sind unerlässlich zum Arbeiten an einem Fluggerät in der zivilen Luftfahrt, da dies durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) vorgeschrieben ist. Nachfolgend werden die wichtigsten Weiterbildungen angeführt.
- Typen-Schulungen (Type Ratings) auf einzelnen oder mehreren Flugzeugen,
- Modul-Lehrgange zum Erhalt von Lizenzen nach EASA - Part 66
- Berechtigung zur Komponentenwartung oder auch speziellen Bearbeitungs- und Prüfverfahren wie Schweißen, Röntgenprüfung, Ultraschallprüfung, zerstörungsfreie Prüfverfahren,
- Industriemeister Luftfahrttechnik
- Staatl. gepr. Techniker in Luftfahrttechnik,
- Studium zum Diplom Ingenieur „Luft- und Raumfahrttechnik“.
Da meist mit sehr hochwertigen und komplexen Systemen gearbeitet wird, kann man den Beruf in die Gruppe der „Hi-Tech“- oder auch „Hochtechnologie“-Berufe einordnen.