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Faktencheck zum Lufthansa Tarifabschluss 2022

Bis Ende 2023 verbleibt ein Reallohnverlust von ca. 2,5%, der Beitrag durch den Krisen-TV nicht eingeschlossen!

Nach einem 24-stündigen Warnstreik gab es unerwartet schnell einen neuen Tarifabschluss. Dieser Abschluss für den Lufthansa Boden wird erwartet kontrovers diskutiert, die Reaktionen gehen von „großem Wurf“ bis hin zum „Rohrkrepierer“.

Wir sind der Meinung, dass sich jeder selbst ein Urteil bilden sollte, und liefern daher einen Faktencheck:

• Der letzte Tarifabschluss war im Jahr 2018 mit einer Laufzeit von 31 Monaten, das bedeutet, dass seit 30.09.2020 keine Erhöhung des Tariflohns stattgefunden hat.
• Rückwirkend gesehen bedeutet das für 22 Monate eine Nullrunde, ohne Inflationsausgleich.
• Durch den verhandelten Krisentarifvertrag haben wir alle anderthalb Gehälter plus den Zuschlag und Kinderzuschlag zum Urlaubsgeld abgegeben.
• Wir alle haben in der Krisenzeit einen nicht unerheblichen, persönlichen Beitrag durch die Kurzarbeit geleistet.
• In den Zeiten der Kurzarbeit gab es eine spürbare steuerliche Mehrbelastung.

Im Jahr 2019, das Jahr der letzten Tarifsteigerung, betrug die Inflationsrate 1,4%. 2020 waren es 0,5%. 2021 waren es 3,1% und für 2022 sind es aktuell 7% mit Tendenz nach oben. Diese Zahlen sind deshalb nur so niedrig, weil der sogenannte statistische Warenkorb, stark mit Gütern gefüllt ist, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, wie z.B. Computer und TV Geräte. Sehen wir die Inflation mit Waren des Täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Energie, sieht die Lage wesentlich bedrohlicher aus. Auf unserer Website haben wir ein detailliertes Rechenbeispiel mit einem Gehalt von 53.000,- Euro veröffentlicht, hier nur eine Zusammenfassung mit dem Hauptaugenmerk auf die Inflation. Die Gesamtinflation der letzten drei Jahre betrug rund 10,8 %. Dem gegenüber steht eine kalenderjährliche Erhöhung von 2,43% im Jahr 2022, dies ergibt also nur auf die Inflation betrachtet, ein Reallohnverlust von rund 8%.

Anfang 2023 gibt es dann 125€ Erhöhung, in unserem Beispiel also eine weitere Erhöhung von 2,9%, hierdurch verringert sich der Reallohnverlust auf rund 5%.

Am 1.7.2023 greift dann die nächste Erhöhung von 2,5%. Unterm Strich bleibt also bis Ende 2023 ein Minus von ca. 2,5% stehen. Hierbei ist der Beitrag durch den Krisen-TV und die Inflation von 2023 noch nicht berücksichtigt!

Der Reallohnverlust ist also nicht von der Hand zu weisen!

Fakt ist auch, dass dieser Tarifabschluss keine Tarifgleichheit schafft.
Wir haben immer noch einen Unterschied zwischen Ost und West, und verschiedene Zuschläge für Beschäftigte vor und nach 2005.
Wie es aus der TGL-Sicht weitergehen soll, haben wir euch bereits mitgeteilt.

Es muss endlich der Grundsatz gelten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Dafür werden Wir gemeinsam einstehen und unsere Forderungen an den Arbeitgeber herantragen.
Gebt uns gerne Feedback wie ihr den verhandelten Abschluss seht und wo wir unsere Forderungen noch verfeinern können, bzw. was euch persönlich wichtig ist.
Jetzt ist die Zeit die Versäumnisse der letzten Jahre auszugleichen!

Euer Vorstand

 

Dein Ansprechpartner,

unsere Vertrauensleute vor Ort!

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